Exit Racism Now!

Proteste gegen Rassismus werden in der Schweiz immer häufiger.  Wir haben einige Leute, die an der Demonstration Exit Racism Now! am Samstag, den 11. Juli um 14.00 Uhr in Bern teilgenommen haben, gefragt, warum es wichtig ist, in einem Land wie der Schweiz die Stimme zu erheben.  Im Video können Sie Teile des Protestes sehen.

Während 8 Minuten und 46 Sekunden fielen rund 200 schwarz gekleidete Menschen auf dem Bundesplatz vor dem Schweizerischen Bundeshaus zu Boden. In dieser Zeitspanne bettelte der Afroamerikaner George Floyd um sein Leben, bevor er im vergangenen Mai in den Vereinigten Staaten von einem Polizisten getötet wurde.

Die Bewegung Exist Racist Now!, die sich aus verschiedenen Schweizer Organisationen und Personen zusammensetzt, die gegen Rassismus kämpfen, verlas während der Kundgebung die sieben Forderungen, die sie als die wichtigsten im Kampf gegen den Rassismus in der Schweiz erachtet.

Forderungen für eine Schweiz ohne Rassimus

  • Stop Racial Profiling -– Schwarze Menschen, People of Color und Menschen mit prekärem Aufenthaltsstatus dürfen nicht mehr einzig aufgrund der Hautfarbe polizeilich kontrolliert werden – schiebt einen Riegel gegen institutionellen Rassismus der Polizei in der Schweiz.
  • Wir fordern eine unabhängige Beschwerdestelle bei Polizei- und Behördengewalt.
  • Antirassismus-Stellen bei Bund, Kantonen und Städten müssen von BPOC besetzt sein.
  • Die Schweiz äussert sich offiziell zur eigenen Beteiligung am Kolonialismus und der Apartheid und integriert diese als
  • Bestandteil des Unterrichtsmaterials an Schulen.
  • Entfernung aller Statuen und Umbenennung aller Strassen,
  • Berge und Plätze, die eine Referenz an rassistische/koloniale
  • Figuren aufweisen.
  • Stopp der rassistischen, unmenschlichen und kriminalisierenden Ausschaffungs- und Abschottungspolitik in der
  • Schweiz und an den Grenzen der Festung Europas
  • Stopp der tagtäglichen Diskriminierung von BIPOC: bei der Arbeitssuche, Wohnungssuche, in Schule und Kindergarten, am Arbeitsplatz, im Gesundheitswesen, ….

Über Karmen

Karmen ist eine Langzeit-Aktivistin für Menschenrechte, insbesondere für die Rechte der Indigenen und der indigenen Frauen in Südamerika. Sie ist Fürsprecherin der Rechte der indigenen Völker und war Fachberaterin unter anderem in Kanada (WHRI) und Genf (UNITAR und ONU). 2005 hat sie in Kolumbien die Organization Fuerza de Mujeres Wayuu gegründet und seitdem verschiedene Entwicklungsprojekte realisiert. Seit 2007 ist sie für das Indigenous Portal als Editorin tätig und hat mehrere Artikel über die Wayu-Frauen geschrieben. Sie hat 2015 den erfolgreichen Kanal Wayuunaiki para el Mundo für die Vermittlung der einheimischen Sprache der Wayu-Leute gegründet.

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