Rezepte dieser Welt: Yabraa aus Syrien

Dieses Rezept wird am Lucify.ch-Weihnachtsessen in der Turnhalle (PROGR) am 11 Dezemeber 2018, 6:30 pm serviert.

Du bist herzlich eingeladen!

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Yabraa ist eine bekannte Speise im Nahen Osten und der Türkei. Man kennt sie auch als gefüllte Weinblätter, Jibberik, Wara a enaab und Yellenge. Yellenge beispielsweise ist aus dem Wort „Yellen“ aus der türkischen Sprache abgeleitet und bedeutet übersetzt „Lügner“. In Syrien wurde diese Speise mit der gleichen Bedeutung als „Ylanegy“ bezeichnet, weil sie ohne die Zugabe von Fleisch gekocht wird. Sie gilt als eine der Lieblingsspeisen in Syrien und wird auch gerne bei gemeinsamen Treffen vorbereitet, weil die Zubereitung einer grösseren Menge Yabraa viel Zeit und bestenfalls auch mehrere Menschen benötigt.

In der syrischen und allgemein der arabischen Gesellschaft sind die Mahlzeiten gross, weil die Familie aus mehr als fünf Personen besteht. Deshalb ist das gemeinsame Essen eine direkte Einladung zum Treffen mit all der dazugehörigen Liebe. Gewöhnlich werden die Weinblätter in Syrien nicht allein, sondern gemeinsam mit einem anderen Gericht gekocht, das aus Zucchini, Auberginen und Peperoni besteht, die mit den gleichen Zutaten gefüllt werden. Diese kombinierten Speisen werden „Mahashy“ genannt, die etwas „Gefülltes“ bedeuten.

Für die Zubereitung der Yabraa werden folgende Zutaten benötigt:

  • – ein Kilogramm Reis pro Kilogramm Weinblätter
  • – Knoblauch
  • – Zwiebel
  • – getrocknete Minze
  • – Tomatenpasta
  • – Olivenöl
  • – Salz
  • – Zitronen

Natürlich können die Zutaten in der Menge beliebig variiert werden. Manche möchten vielleicht die Tomatenpasta oder die Zwiebeln auch weglassen.

Die Weinblätter werden dann zum weich werden zwischen fünf und zehn Minuten ins heisse Wasser gelegt und danach nochmals abgewaschen. Vor dem Einrollen sollen sie zuerst abkühlen.

Der Reis wird zunächst gewaschen.

Um die Weinblätter zu rollen werden die Zutaten auf der groben Seite ausgelegt, damit die Speise auch für das Auge appetitlich aussieht. Als Beweis für diese Wichtigkeit, gibt es den syrischen Ausspruch:

„Das Auge isst vor dem Mund“. Die Form soll also so schön wie möglich sein.

Anschliessend werden die Seiten gefaltet und das Blatt eingerollt.

Die gefüllten Weinblätter werden anschliessend in kochendes Wasser gelegt und etwas Salz hinzugefügt. Damit die Blätter vor dem Öffnen geschützt sind, wird während dem Kochen etwas Schweres daraufgelegt. Im Video haben wir dafür Flussteine aus Bern verwendet.

Die Blätter müssen nun eine halbe Stunde bei hoher Hitze kochen und anschliessend für eine weitere Stunde bei geringer Hitze – je nachdem, ob die Blätter frisch oder bereits gelagert sind.

Die Steine können entfernt werden, wenn nur noch wenig Wasser vorhanden ist.

Zu den Zutaten kann nach Belieben auch Fleisch hinzugefügt werden. Gehacktes Fleisch kann mit dem Reis und den anderen Zutaten gemischt werden. Bei grösseren Stücken werden diese in einer Schüssel unter die Blätter gelegt und die Blätter direkt auf das Fleisch.

Die Speise kann kalt oder heiss gegessen werden.

Guten Appetit!!

Und nun noch ein persönlicher Tip von mir, Zaher:

Wenn Sie diese Speise zubereiten möchten, machen Sie Kaffee oder Tee und laden ihre NachbarInnen ein, Ihnen zu helfen.

Bereiten Sie das Gericht am Samstag zu und essen Sie es am Sonntag, weil es viel Geduld und Mühe verlangt.

In Syrien gibt es einen Kommentar zu Yabraa, der besagt, dass die Zubereitung viele Stunden braucht und das Gericht schliesslich in wenigen Minuten gegessen wird.

Dieses Rezept wird am Lucify.ch-Weihnachtsessen in der Turnhalle (PROGR) am 11 Dezemeber 2018, 6:30 pm serviert.

Du bist herzlich eingeladen!

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Über Zaher

Zaher Al Jamous ist in Daraa im Süden Syriens geboren. Nach einem Studium in englischer Literatur an der Universität von Damaskus unterrichtete sie Englisch und arbeitete als Moderatorin und Editorin für den Syrian TV. Nach dem Kriegsausbruch entschied sie, das Land zu verlassen. Nach vielen Schwierigkeiten konnte sie endlich mit ihren drei Kindern flüchten und kam 2015 in die Schweiz. Seit 2017 ist sie Moderatorin der Sendung VOX MUNDI bei Radio RaBe.

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