Protest gegen Kindesmissbrauch

[:de]Auslöser der zuerst überregional stattfindenden Spontankundgebungen in der Türkei war die aufgefundene Leiche des kleinen 4-jährigen Mädchens Leyla Aydemir. Sie wurde vor ein paar Wochen von den Eltern als vermisst gemeldet. Daraufhin strömten Frauenorganisationen in der Türkei und in Europa auf die Strassen.

Auch in Bern fand eine stille Demonstration statt. Die Demonstrierenden verwiesen auf die Mitschuld der Regierung, da die AKP-Regierung Gewalt an Kindern legitimiert habe. Im Jahr 2016 wurde bekannt, dass Kinder in der Stiftung Ensar, die der AKP nahesteht, missbraucht wurden. Diese Straftat wurde von der Ministerin für Familie und Soziales, Frau Ramazanoglu, kleingeredet mit der Aussage «von einmal passiert ja nichts».

Die Teilnehmenden der Demonstration machten zudem auf die gefährlichen Diskurse in der Türkei aufmerksam, welche die Einführung der Todesstrafe bei Sexualdelikten an Kindern fordern. Die Lösung sei aber nicht die Todesstrafe, sondern eine Politik, die moralische Werte fördere, die eine gleichberechtigte Gesellschaft ermöglichen.[:]

Über Sevda

Sevdas Engagement in den Medien hat in der Türkei in den unabhängigen kurdischen Blog Demokrathaber angefangen. Sie finde es sehr wichtig, am sozialen und politischen Geschehen teilzunehmen und denkt, dass die Medien dabei eine grosse Rolle spielen. "Mich beschäftigen die Fragen: geben die Medien an kritische Stimmen Platz, werden die Andersdenkende in den Medien sichtbar? In den Mainstream-Medien ist nur die Stimme der Mächtigen zu hören, welche Ressourcen besitzen und die Problemdeutung aus ihrer Sicht definieren. Deshalb sind unabhängige Medien wie Atmem notwendig, um die Meinungsfreiheit und die Meinungen der gesellschaftlich Schwächen Gruppierungen zu repräsentieren. Meine Artikel beziehen sich auf die Probleme der Unsichtbaren und auf die Kritik des herrschenden Klassen-, Geschlechterverhältnisse so wie nationalstaatlichen Verordnungen gegenüber Asylsuchende."

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