Jede Vulva ist Wunderschön

Der 28. Mai ist der internationale Tag der Menstruation. Der Tag ist eine weltweite Erinnerung, mit dem Stigma der Menstruation zu brechen, mehr Selbsterkenntnis über die (eigenen) biologischen Prozesse zu entwickeln und negative soziale Normen zu korrigieren. 

Ein Interview mit der Baslerin Tjefa Wegener

Tjefa Wegener, Künstlerin und Fotografin aus Basel, hat sich in ihrer Arbeit mit der Vulva beschäftigt. In ihrer Ausstellung “Every Vulva ist Beautiful“ (“Jede Vulva ist wunderschön“) kommt diese Auseinandersetzung zum Ausdruck.

Seit bereits 3 Jahren beschäftigt sich Wegener nun mit Vulvas. Das Buch “Der Ursprung der Welt“ von Liv Strömqvist, hat ihr die ersten Vulva Erlebnisse gebracht. “Mir fiel auf, dass ich diesen Begriff gar nicht kannte und auch noch kaum je eine Vulva gesehen habe. Seitdem hat sie hunderte von Vulvas fotografiert, aus den Aufnahmen entstand die Ausstellung Every Vulva is Beautiful. 

In ihrem Atelier in Kleinbasel macht die Fotografin geschmückte, glitzernde Porträts von Vulvas. Durch ihre Arbeit hilft die Künstlerin uns Frauen, ein unbekanntes Gebiet unseres eigenen Körpers besser kennenzulernen- und damit mehr zu lieben. Wie die Göttin Demeter, bringt Wegener durch ihre Polaroid Kamera jede Frau zu mehr Selbstliebe. 

über die Ausstellung „Every Vulva is Beautiful“

Genau wie die Menstruation, gehört die Vulva auch zu den grössten Tabus der Gesellschaft. Noch vor ein paar Jahren war der Terminus “Vulva“ auch hierzulande kaum zu hören. Inzwischen haben uns die Feministinnen darauf aufmerksam gemacht, dass die Vulva das ganze Geschlechtsorgan, einschliesslich der Vagina und den Schamlippen, repräsentiert. Um die Scham von unserem biologischen Organ zu entfernen, sprechen Feministinnen nicht mehr von Scham- sondern von Vulva-Lippen.

Ihre Botschaft an unsere Leserinnen ist, unsere Menstruation zu respektieren und liebevoll mit unserem Körper umzugehen. Die Scham für diesen natürlichen Prozess ist unnötig und wir dürfen in Freiheit mit einem verführerischen weiblichen Lächeln auf den Lippen leben.

Wegeners Botschaft für den Tag der Menstruation

Über Maya Taneva

Maya kommt ursprünglich aus einer politisch und kulturell stark geprägten Region des Balkans: Mazedonien. Sie ist in den 90er-Jahren in der Hauptstadt Skopje in einer Nachkriegsatmosphäre aufgewachsen. Damals gab es weder eine Kunstszene noch Kunst-Vereine. In diesen schwierigen Zeiten hat sie erkannt, wie wichtig es ist, Zeichen zu setzen und dass es Menschen gibt, die kreativ denken und arbeiten wollen. So war sie seit ihrer Jugendzeit mit verschiedenen kleinen und grossen Engagements in der subkulturellen Szene von Skopje aktiv: Kanal 103 Radio, Locomotion Festival, Dream On Festival… Seit 2012 wohnt sie in der Schweiz und studiert Weltliteratur an der Universität Bern am "Center for Global Studies (CGS)". "Es ist meine Vision, eine aktive Gestalterin und Promoterin der Vielfalt kultureller Ausdrucksformen zu sein, die es in multikulturellen Milieus gibt. Insbesondere interessiert es mich, wie man die Rezeption der zeitgenössischen Kulturszene vertiefen und verbessern kann und Räume zu schaffen für multikulturellen Ausdruck, sowie für die Vermittlung zwischen Kultur und Politik."

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