Im Gedenken an die im Iran Getöteten

Vor drei Monaten, mit dem plötzlichen Anstieg der Gaspreise, begannen im Iran Volksproteste, welche sich rasch ausweiteten .Die iranische Regierung konnte diese nicht akzeptieren und konfrontierte die Menschen in den ersten Stunden mit brutaler Gewalt. In kurzer Zeit wurden mehr als 5.000 Menschen vom iranischen Regime getötet und mehr als 6.000 verhaftet. Die Proteste gingen weiter. Zwei Tage nach dem Beginn der Ereignisse hat die iranische Regierung das Internet fast vollständig blockiert.

Die Proteste führten zu den heftigsten und auch blutigsten Zusammenstössen zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften seit dem Sieg der Islamischen Republik. Während die Menschen immer noch unter der staatlichen Gewalt litten, ereignete sich eine weitere unglaubliche Katastrophe: „Absturz eines ukrainischen Passagierflugzeugs mit 176 Passagieren durch Raketenangriff des iranischen Regimes““. Einige Tage lang leugnete das Regime den wahren Grund für den Flugzeugabsturz und belog die Welt und das iranische Volk. Schliesslich mussten sie unter internationalem Druck zugeben, dass sie das ukrainische Flugzeug mit Raketen abgeschossen hatten. Wütende und  traurige Menschen gingen wieder auf die Strasse, um zu protestieren. Sie machten ihrer Unzufriedenheit mit dem Regime Luft und wehrten sich gegen die Gewalt. Sie wissen, dass ihnen Gefängnis, Folter, gar der Tod droht. Aber sie sie gehen weiter auf die Strasse und machen deutlich, dass sie diese Regierung nicht wollen.

Die Demonstranten verbrannten das Foto des iranischen Führers

Iraner auf der ganzen Welt versammelten sich, um die Iraner im Land zu unterstützen. In der Schweiz versammelten sich die Iraner am Dienstag, dem 14. Januar, vor der iranischen Botschaft in Bern, um das iranische Volk zu unterstützen und der Getöteten zu gedenken. Sie sangen Parolen gegen das iranische Regime und verbrannten aus Protest die Fotos des iranischen Führers. Dann zündeten sie Kerzen für die im Iran Getöteten an.

Anzünden von Kerzen zum Gedenken an die im Iran Getöteten

„Wie lange noch diese brutale Regierung das iranische Volk unterdrücken und quälen kann, um an der Macht zu bleiben, weiss niemand. Aber eines Tages wird das Leben dieses Regimes enden. Das iranische Volk wünscht sich, dass dieser Tag bald kommt“, so eine Demonstrantin in Bern.

Über Mahtab Taemeh

Mahtab stammt aus Iran und hat in Teheran persische Literatur studiert. Während ihres beruflichen Werdeganges hat sie als Sendeleiterin und Produzentin bei Radio Teheran und dem iranischen Nationalradio sowie als Reporterin und Autorin bei mehreren Zeitungen gearbeitet. Ausserdem war sie mehrere Jahre an der Kunst Akademie und Kulturerbe-Organisation in der Forschung tätig. 2015 hat sie ihr Land infolge der politischen Situation verlassen und ist mit ihrem Sohn in die Schweiz geflüchtet. Hier engagiert sie sich in verschiedenen Projekten. Zurzeit führt Mahtab einen Stadtrundgang bei StattLand, ist Moderatorin der Sendung vox mundi bei Radio Rabe und seit Juli 2019 Sendeleiterin der Sendung Torfehaye Javidan.

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