I’m Walking on Sunshine – das Theaterstück für jedes Alter

Ich bin diesen Frühling 41 geworden. Ab jetzt kann ich nur noch älter werden. Auch wenn es offensichtlich ist, dass ich mit jedem Tag meines Lebens und mit jedem Geburtstag, den ich feiere, älter werde, denke ich nicht wirklich ernsthaft darüber nach. Bevor die Midlife-Crisis wirklich beginnt oder ich mit ernsthaften Einschränkungen aufgrund von Krankheit oder Schmerzen konfrontiert werde, mache ich mir darüber noch nicht zu viele Gedanken. Und ich gebe zu, den Prozess des Älterwerdens verbinde ich mit schmerzhaften Veränderungen im Körper. 

I am Walking on Sunshine ist eine theatralische Trainingsstunde, in der es darum geht, wie man während dem Altwerden jung bleibt. Dieses Theaterstück von MAXIM Theatre Produktion, unter der Regie von Jasmine Hoch, ist mit Schauspieler*Innen jeden Alters und verschiedener Herkunft besetzt.

Mit viel Humor, mittels Gesang und Tanz verleihen uns zehn Schauspieler*Innen einen Einblick in ihren Umgang mit dem Altern. Das Stück legt einen besonderen Schwerpunkt auf jene Zürcher*innen mit Migrationshintergrund, die im Alter darüber nachdenken, in ihre Heimat zurückzukehren.

Die Regisseurin wählte als Bühnenbild eine Turnhalle, in der sich mehrere Generationen von Menschen zu einer Gymnastikstunde treffen. Dabei werden nicht nur die Muskeln trainiert. Durch viel Gelächter und Musik teilen sie ihren Umgang mit dem Altern, dem Alleinsein und physischen Schmerzen.

In der Produktion vom interkulturellen MAXIM Theater, in Regie von Jasmine Hoch, der Stück hat seine Premiere am 10. September gehabt. Der Stück ist noch am 21./22./28./29. September im Comedy House in Zürich zu sehen. 

Wir haben die Regisseurin des Theaterstücks, Jasmine Hoch, zu ihren eigenen Erfahrungen bei der Arbeit an diesem Theaterstück befragt. Wir wollten ebenfalls wissen, wie es sich anfühlt, mit einem Team von Schauspieler*innen zusammenzuarbeiten, welche nicht nur verschiedenen Generationen angehören, sondern auch einen unterschiedlichen kulturellen Hintergrund und eine unterschiedliche Herkunft haben. Die Antworten auf diese und viele weitere Fragen zu der Produktion gibt es in den folgenden Videos

Einführung / Präsentation

Lucify.ch: Hallo miteinander, ich bin Maya von Lucify.ch. Heute Abend bin ich im Comedy House in Zürich. Wir sprechen heute Abend über einen sehr spannenden Theaterstück „I Am Walking on Sunshine“. Das ist eine Produktion vom MAXIM Theater. Ich habe da mit mir Jasmine Hoch, die Regisseurin vom diesen Stück. Könntest du am Anfang dich kurz vorstellen?

J. Hoch: Ich bin einerseits Dozentin für Film und Theater. Ich schreibe Drehbücher. Ich habe die letzten Jahre immer ein Mal im Jahr mit den Spieler*innen des MAXIM Theaters einen Stück entwickelt. Das heisst über Improvisation, es gab immer ein Thema und über dieses Thema haben wir gearbeitet. Die Spieler*innen haben über ihrer Erfahrungen erzählt, aber auch recherchiert. So sind sie schlussendlich die Stücke, das heisst, die Produktion entstanden. 

Zusammenfassung des Theaterstücks «I am Walking on Sunshine»

J. Hoch: wir bringen eine Sprotlektion bei. Zehn Teilnehmer*innen machen Sport und treffen sich ein Mal pro Woche. Die rote Fade durch das Stück sind die Sportlektionen. Dazwischen erzählen und spielen eine Erfahrung die ganz viel damit zu tun hat, was ist Familie. Der Schwerpunkt ist aber auch darauf gelegt, im wie weit Eltern oder Bekannte oder Freunde, nach vielen Jahren hier in Zürich, ob sie dann sich überlegen, im Alter, zurück in ihre Heimat zu gehen? Darüber wird sich viel auseinander gesetzt. 

Warum dieser Titel?

J. Hoch: Walking on Sunshine ist einerseits unser Schlussformat, der musikalische Schlussformat. Anderseits, wir alle die innerhalb der Produktion teilgenommen haben, die Auffassung ist, dass das Alter auch so sein könnte. 

Lucify.ch: wir sind aber nicht sicher?
J. Hoch: Nein, wir sind nicht sicher. Aber es ist eine Möglichkeit es so sehen zu wollen oder ein mal es so zu betrachten. Und nicht so pessimistisch darauf zu gucken. 

Mit Schauspieler*innen mit Migrationshintergrund arbeiten? Was bedeutet das für Jasmine Hoch?

Lucify.ch: Kannst du nur kurz erfassen, von der Perspektive einer Regisseurin, wie war es für dich mit Menschen mit Migrationshintergrund zu arbeiten? Was hat das für deine professionelle Kariere und für dich persönlich als Erfahrung, gebracht?

J. Hoch: Ich mache das schon länger, seit knapp 14 Jahren. Ich habe in diesen Jahren wahnsinnig viel gelernt. Selber auch Vorurteile abgebaut. Ich habe ins Lebenssituationen reingeblickt, die ich sonst so gar nicht kennen würde. Ich habe viel über fremden Kulturen erfahren.

Diese Arbeit macht sehr viel spass. Ich schaue auch dem gerne zu dass während der Arbeit unterschiedlichen Kulturen mit einander Sprache finden und sich durch aus verstehen und für einander schauen. Weil so eine Arbeit bedeutet auch für einander da zu sein und zu wissen dass man auch die Verantwortung für die anderen trägt. 

Jasmine Hoch, Regisseurin und Dozentin

Warum musst Du, liebe*r Leser*in dieses Stück unbedingt sehen?

J. Hoch: Weil erstens unterhaltsam ist. Zweitens, spass macht zu zugucken. Weil sehr viel zu sehen ist. Mit Sicherheit werdet ihr ihrer Kultur auf der Bühne vertreten sehen. Und möglicherweise noch Mals aus einen anderen Perspektiven etwas über Familie erfahren die ihr vielleicht bis jetzt noch nie erlebt habt. 

Über Maya Taneva

Maya kommt ursprünglich aus einer politisch und kulturell stark geprägten Region des Balkans: Mazedonien. Sie ist in den 90er-Jahren in der Hauptstadt Skopje in einer Nachkriegsatmosphäre aufgewachsen. Damals gab es weder eine Kunstszene noch Kunst-Vereine. In diesen schwierigen Zeiten hat sie erkannt, wie wichtig es ist, Zeichen zu setzen und dass es Menschen gibt, die kreativ denken und arbeiten wollen. So war sie seit ihrer Jugendzeit mit verschiedenen kleinen und grossen Engagements in der subkulturellen Szene von Skopje aktiv: Kanal 103 Radio, Locomotion Festival, Dream On Festival… Seit 2012 wohnt sie in der Schweiz und studiert Weltliteratur an der Universität Bern am "Center for Global Studies (CGS)". "Es ist meine Vision, eine aktive Gestalterin und Promoterin der Vielfalt kultureller Ausdrucksformen zu sein, die es in multikulturellen Milieus gibt. Insbesondere interessiert es mich, wie man die Rezeption der zeitgenössischen Kulturszene vertiefen und verbessern kann und Räume zu schaffen für multikulturellen Ausdruck, sowie für die Vermittlung zwischen Kultur und Politik."

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