Frauenfussball

Will Rrezona Ramadani in einer europäischen Nationalmannschaft* spielen ?

Rrezona Ramadani ist eine gute Fussballerin , sie schreibt die Geschichte des Frauenfussballs neu. Rrezona spielt seit ihrem 8. Lebensjahr Fussball. Zuerst spielte sie im FC Vizioni, anschliessend im FC Feronikeli und aktuell für FC Vllaznia in Albanien.

Fussball ist meine Leidenschaft, ich fühle diesen Sport jede Minute in meinem Blut. Als  Kind habe ich in den Strassen gespielt und sogar in meinem Zimmer. Fussball machte mich glücklich. Ich bin die erste Fussballerin in meiner Familie, aber mein Vater war ein grosser Fussballfan, das hat mir oft geholfen.Mit ihm habe ich nach jedem Spiel über alles sprechen können.

Lucify.ch: Frauen spielen erst seit 50 Jahren offiziell im Profifussball. In einigen Kulturen wird Frauenfussball unterstützt und in anderen immer noch ignoriert. Wie ist das in Albanien heutzutage und wie war es vor einigen Jahren, als Rrezona dort begonnen hat?

Rrezona Ramadani: Ich habe bereits seit meiner Kindheit Fussball gespielt. Erst viele Jahre später habe ich Stimmen gehört die meinten, Fussball sei nicht für Frauen. Ich fokussierte mich jedoch immer auf das Spiel und nicht auf das, was andere sagten.

Es gibt nichts, das mich vom Fussball trennen kann, ich werde so lange spielen wie ich gesund bin. Frauenfussball ist jetzt berühmt, es gibt immer und immer mehr

Frauen in diesem Sport. Bald werden wir auch Frauen als Fussballtrainerinnen haben, Frauen im Fussballvorstand, etc. Im Kosovo und in Albanien gibt es viele Projekte, um den Frauenfussball zu unterstützen, aber auch international sind die FIFA und UEFA dafür sehr engagiert.

Während der Coronazeit haben wir zweimal pro Tag trainiert. Für uns alle war es eine schwierige Zeit und dennoch haben wir es geschafft. „We play strong, weil Fussball viel Übung braucht. Es ist nicht einfach nur ein 90 Minuten Spiel, sondern viel mehr. Wir müssen kämpfen für diesen Sport, weil Fussball etwas Schönes ist. Es lohnt sich.

Fussball braucht Zeit, aber wer spielen will, kann sich diese Zeit auch organisieren. Es gibt auch jünge Mütter, die Fussball spielen. Am schwierigsten ist es, wenn man gerade in einer Weiterbildung ist und dann auch noch Zeit für den Unterricht finden muss. Doch auch das ist wichtig, denn keine von uns weiss, wie lange wir in unserem Leben im grünen Feld spielen können.

Lucify.ch: Welches Spiel ist dir unvergesslich geblieben?

Rrezona Ramadani: Das Spiel gegen die Türkei in der Champions League, das war mein erstes Spiel für FC Vllaznia. Die 90 Minuten endeten mit 2:2  und wir hatten noch zweimal 15 Minuten Verlängerung. Unsere Frauenschaft spielte aufgrund einer roten Karte mit einer Spielerin weniger. In Minute 118 ging die Türkei mit 3:2 in Führung und wir meinten, dass wir verloren haben. Dann aber machten wir in Minute 121 noch ein Tor und es stand wieder unentschieden mit 3:3. Mit Penalltis Tor schliesslich gingen wir dann in Führung und haben das Spiel gewonnen, das bleibt für mich unvergesslich.

Lucify.ch: Was macht dich stolz?

Rrezona Ramadani: Ich bin für vieles in meinem Leben stolz und ich bin glücklich, dass ich  meinem Traum folgen kann. Der Fussball ist mein grösster Stolz.

Lucify.ch: Willst du in europäischen Nationalmannschaften Fussball spielen?

Rrezona Ramadani: Nach jedem Erfolg suchen wir einen weiteren. Im Moment spiele ich für den besten albanischen Club, aber es wäre auch ein Erfolg für mich, wenn ich eine Erfahrung in einem europäischen FC machen könnte.

Lucify.ch: Du bist eine Superheldin, wem widmest du deinen Erfolg?

Rrezona Ramadani: Meinen Erfolg widme ich meinen Eltern, meiner Familie. Ohne ihre Unterstützung wäre ich nicht so erfolgreich. Ich teile mit meiner Familie alle meine Erlebnisse, egal wie klein oder gross, denn das haben sie verdient.

 Lucify.ch: Dein Beruf ?

Rrezona Ramadanin: Fussball, ich bin zu 100 % auf diesen Sport fokussiert.

Lucify.ch: Wie fühlst du dich, wenn du ein Tor machst und die Fans deinen Namen rufen ?

Rrezona Ramadanin: Natürlich sehr sehr gut. Ein Tor zu schiessen ist der grösste Wunsch von allen. Die 22 Spielerinnen rennen dafür und die Fans erfüllen mit ihren Emotionen das Stadium.

Lucify.ch: Deine Wünsche?

Rrezona Ramadani: Wünsche sind unendlich, nach jedem Erfolg suchen wir einen neuen. Mein grösster Wunsch ist Erfolg für den Frauenfussball und dass wir auch Frauen im Vorstand dieses Sports haben. Nach vielen Jahren bin ich selbst vielleicht auch einmal Trainerin in einem Fussballclub .

Über Hava

Hava Kurti Krasniqi ist Albanerin aus dem Kosovo. Die Journalistin lebt in Zürich und arbeitet als Scriptwriterin und Buchautorin. Ihr neuestes Buch ist über Geschichten vom Fussball Feld. Sie ist auch als Kulturvermittlerin und Moderatorin beim Femmes Tische engagiert.

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